Planerwahlverfahren Neubau Kindergarten Wisacher
—- Lage
- Ort Hochfelden
- Kosten CHF 1,3 Mio.
- Auftrag Planerwahlverfahren für Generalplaner
- Programm Kindergarten
- Projektstatus in Bearbeitung
- Mitarbeit Aline Steiner, Gabriela Traxel
- Auftraggeber Primarschule Hochfelden
- Bauingenieur Solubois GmbH Winterthur
- Elektroplaner Gutknecht Elektroplanung AU/ZH
- HLS-Planer Andreas Müller GmbH Seuzach
- Bauphysik BWS Bauphysik Winterthur
Ausgangslage
Die Primarschulanlage Wiesacher befindet sich in der Gemeinde Hochfelden, in unmittelbarer Nähe eines Erholungsgebiets. Unterhalb des grossen Schulgebäudes liegt der Pavillon mit Kindergarten und Tagesstruktur (erbaut 2015). Die Schulanlage wird von einem diversen Grünbestand mit Biotop gesäumt. Durch den neuen Kindergarten entsteht eine harmonische Einheit mit den bereits bestehenden Gebäuden.
Situation
Der Neubau definiert den Eingangsbereich des Schulgeländes neu und schafft mit seiner Setzung drei separate Spielbereiche. Das Schmetterlingsdach verleiht dem Gebäude eine eigene Identität und fügt sich sanft in die Landschaft und den heterogenen Kontext der Schulanlage ein. Es wird ein kompakter Längsbau vorgeschlagen. Der pavillonartige Baukörper wird in die Hangkante eingepasst und öffnet sich zum Grünraum hin mit einer grosszügigen Aussenspielfläche für die Kinder. Das Haus ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sehr flächeneffizient organisiert. Das Gebäude bietet den Kindern eine überschaubare Welt mit einem starken Bezug zum Aussenspielbereich. Es wird in drei Raumschichten gegliedert. Ein Erschliessungs-, Begegnungs- und Aufenthaltsraum definiert als erste Raumschicht den Empfang im Gebäude. Die Mittlere nimmt sämtliche Nebenräume sowie das „Deutsch als Zweitsprache - Zimmer“ auf und die dritte Raumschicht beinhaltet die beiden Haupträume. Die Struktur schafft grosse, flexibel möblierbare Räume, welche einen zusammenhängenden Grundriss, welcher dem Wunsch der Flexibilität Rechnung trägt und bei Bedarf eine räumliche Verbindung der unterschiedlichen Funktionsbereiche ermöglicht. Die Räume öffnen sich mit grosszügigen Fensterflächen nach aussen. Die Raumhöhe von drei Metern wird genutzt, um viel Licht ins Innere zu leiten.
Tragkonstruktion
Das neue Gebäude ist als reiner Holzbau aus Schweizer Holz konzipiert, der weitgehend in der Werkstatt eines ortsansässigen Unternehmers vorgefertigt werden kann. Das Tragwerk ist als effizienter Skelettbau konzipiert. Schlanke Zwillings-Stützen und Träger (beides 12x32cm) werden mit schraubbaren Schlitzblechverbindungen zu zweifeldrigen Rahmen zusammengesetzt und sorgen dadurch für eine statisch effiziente Struktur, welche sich auch gleichzeitig selber stabilisiert. Die paarweise Ausbildung von Träger und Stützen erlaubt, dass bei jeder Achse eine schalltechnisch optimale Trennung von Räumen heute und in Zukunft möglich ist. Die Rahmen tragen eine im Aufbau einfache Rippendecke. Diese besteht aus Vollholzrippen von 12x16 cm, welche mit einer 5-6 cm starken Platte im Werk zu Elementen verbunden sind. Das Kaltdach ist in ähnlicher Art wie die Decke konstruiert, jedoch wesentlich schlanker aufgebaut und prägt mit seiner Neigung und Ausbildung den pavillonartigen Charakter des Kindergartens entscheidend mit.
Nachhaltigkeit
Die gute Kompaktheit des Gebäudevolumens erfüllt die Grundvoraussetzung für
geringe Treibhausgasemissionen und graue Primärenergie bei der Erstellung und im Betrieb, insbesondere mit der zukünftigen Aufstockung.
Graue Energie/Treibhausgasemissionen in der Erstellung: Das Gebäude ist vorwiegend in Holzbauweise konstruiert, nur die Bodenplatte und erdberührte Wände werden mit zirkulärem CO2-Speicher-Recycling-Beton erstellt. Durch den Verzicht auf ein Untergeschoss können Aushub und Erdtransporte weitestgehend vermieden werden. Dies reduziert die notwendige Primärenergie und die Emission von Treibhausgasen bei der Erstellung des Gebäudes auf ein Minimum.
Die effiziente Dämmung der Gebäudehülle und die Nutzung solarer Wärmegewinne im Winter bewirken einen sehr geringen Heizwärmebedarf.
Durch einen aussenliegenden Sonnenschutz, eine mechanisierte Fensterlüftung
zur Nachtauskühlung und die Wärmespeicherfähigkeit des Unterlagsbodens wird die Voraussetzung für einen wirkungsvollen sommerlichen Hitzeschutz erreicht.