Gewerbehaus Zürich-Binz, Meier Hug Architekten
—- Lage
- Ort Zürich, Schweiz
- Projekt Meier Hug Architekten, Projekt- und Bauleitung Gabriela Traxel
- Gesamtbaukosten CHF 3.6 Mio.
- Auftragsart Direktauftrag aus Studie
- Programm Sanierung Gewerbehaus und Aufstockung
- Realisierung 2012–2013
- Auftraggeber Hans Kaspar AG
- Bauingenieur Synaxis AG, Zürich
- Projektstatus gebaut
Ausgangslage
Gleich hinter den Gleisen der Üetlibergbahn steht am Tor zur Binz das ehemalige Fabrikgebäude der Hans Kaspar AG. Die alte Produktionsstätte ist geschickt erneuert und um eine weithin sichtbare Aufstockung erhöht worden. Das Haus prägte die Geschichte des Industrie- und Handelsquartiers. Seit 1925 wurden hier Margarine und Nougat für den Konditoreiwarenbedarf produziert. In jüngster Zeit haben nebst dem Gewerbe Kulturschaffende, Architekten und Grafiker die leer stehenden Büros und Produktionshallen zu Ateliers umfunktioniert und beleben das Fabrikgebäude.
Aufstockung
Mit vornehmer Zurückhaltung setzt der schlanke Stahlbau dem stattlichen Haus aus den 1920er Jahren eine Art Krone auf. Tragstruktur und Raum bilden eine Einheit. Das reduzierte Tragwerk mit einfachen Stahlrahmen bildet die primäre Tragstruktur und hält den Grundriss frei von Wandscheiben und Stützen, so dass die Büroflächen flexibel genutzt und eingerichtet werden können. Drei Trakte gruppieren sich um einen Lichthof und erlangen mit der rundum verglasten Fassade eine hohe Raumqualität. Die umlaufende Pfosten-Riegelfassade in Metall und Glas verleiht dem Haus einen zeitgenössischen Charakter und fügt es gleichsam selbstverständlich in die industrielle Umgebung ein.
Konstruktion
Die neue Fassade übernimmt die vorgefundenen Proportionen und Strukturen. Zum Überspannen der drei verschieden grossen Räume erfährt der Stahlbau lediglich in der Dimensionierung leichte Variationen und folgt dem unterschiedlichen Raster des Bestandes. Die Stahlrahmen, auf die Stahlträger im Bestand verschraubt, bleiben sichtbar und dienen als Auflager für die Trapezblechdecke, welche mit der Lochung die akustischen Anforderungen für die Büronutzung löst. Die statischen und bauphysikalischen Ansprüche werden über die Materialisierung selbstverständlich und innovativ erfüllt.