Wohnhaus Leuengasse Uitikon
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- Dokumentation
- Lage
- Ort Uitikon–Waldegg, Schweiz
- Gesamtbaukosten CHF 4,2 Mio.
- Auftragsart Direktauftrag
- Programm Mehrfamilienhaus mit 6 Mietwohnungen
- Realisierung 2017–2019
- Mitarbeit Projekt Christina Sulzer, David Zurfluh, Nelly Jana, Gabriela Traxel
- Auftraggeber Hans Kaspar AG, Zufikon
- Bauleitung Befair Partners AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur Kohler Landschaftsarchitekten GmbH, Bad Ragaz
- Bauphysik und Nachhaltigkeit Studio Durable, Zürich
- Energiestandard Minergie-P-Eco
- Projektstatus Gebaut
- Fotos Andreas Buschmann
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05.2021
Zürcher Bahnhofstrasse Magazine
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03.2020
Bezug
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09.2019
Kabelbrand in der Elektroverteilung
Zwei Monate vor Fertigstellung und Bezug bricht in der Hauptverteilung abends Feuer aus. Der Rauch verteilt sich im ganzen Haus. Die Wiederherstellung wird bis Frühling 2020 dauern.
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07.2019
Rohbauabnahme
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08.2018
Baustart
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07.2017
Baueingabe und Publikation
Die Baubewilligung verläuft unproblematisch und ohne Einsprachen.
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05.2017
Infoveranstaltung für die Nachbarn
Das Projekt wird der Nachbarschaft erläutert.
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11.2016
Studie
Skizzen zu den Volumen.
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10.2016
Beschluss
Das Einfamilienhaus in Familienbesitz soll dem Neubau mit 6 Wohnungen weichen.
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Situation
Uitikon ist eine ländlich geprägte Wohngemeinde im Kanton Zürich. Die naturnahe Mikrolage am Fusse des Uetlibergs, dem beliebten Naherholungsgebiet, liegt direkt an der Zürcher Stadtgrenze.
Das Mehrfamilienhaus liegt an einem gegen Südwesten abfallenden Hang im Gestalungsplangebiet Leuen in Uitikon Waldegg. Die heute periphere Lage ist durch die Weitsicht über die Ackerfelder geprägt. Mit dem neuen Gestaltungsplan von ADP Architekten entsteht eine räumlich gefasste, verkehrsberuhigte Wohnstrasse, die als Aufenthalts- und Spielfläche für das gesamte Quartier zur Verfügung steht.
Das Haus schiebt sich mit seinem Betonsockel in den Hang und bildet eine klare Hauptfassade zur zukünftigen Leuengasse aus. Ist der Gestaltungsplan umgesetzt, bildet die Leuengasse als Spielstrasse die Hauptachse durch das neue Quartier. Die Eckloggien öffnen sich dann zum Grünraum, eingebettet in den Baumkronen der hochstämmigen Laubbäume.



Grundriss
Ob Wohnungen den heutigen Anforderungen standhalten ist nicht nur eine Frage der vorhandenen Flächen, sondern vor allem eine der Raumkonfiguration. Die traditionelle Diele – der geräumige Eingang mit Garderobe – wird fürs zeitgemässe Wohnen fit gemacht und verleiht der Wohnung trotz kompakten Grundrissen Grosszügigkeit und eine Mitte. Der kompakte zellulare Grundriss organisiert gut nutzbare Einzelräume um die geräumige Diele. Diese ist Zentrum aller Abläufe in der Wohnung und auch als Raum bespielbar. Die gekammerten Grundrisse öffnen sich in den Zimmern und der Küche zur heute weitläufigen Landschaft und in Zukunft zur entstehenden Gasse. Mit dem Öffnen übereck im Wohnbereich und in der Loggia wird der Bezug zum umgebenden Grün hergestellt.






Materialität und Ausdruck
Auf dem Sockel in zweischaliger Betonkonstruktion kommt der Oberbau beinahe komplett in tragendem Mauerwerk ausgeführt zu liegen. Die Aussenwände aus monolithischem Einsteinmauerwerk gefüllt mit Vulkansand übernehmen gleichzeitig die Funktionen des Tragens und Dämmens und erlauben so dem Gebäude einen unmittelbaren Ausdruck zu verleihen. Der in Handarbeit applizierte Kratzputz ist diffusionsoffen und ermöglicht einen natürlichen Feuchtigkeitsaustausch. Dies wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Hinzu kommt, dass er eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweist und zudem schlagfest und selbstreinigend ist. Der traditionelle Kratzputz und nachhaltige Bauelemente werden zum Entwurfselement gemacht und verleihen dem Haus über die Jahre Patina.
Auf das Einführen von Elementen aus rein ornamentalischen Gründen wird bewusst verzichtet; die Stahllisenen der Eckbalkone erweitern einerseits das Volumen und geben ihm eine klare Richtung und andererseits tragen sie die fein detaillierten Balkonplatten aus Beton.



