Sanierung Wohnhaus Pestalozzistrasse Zürich
—- Dokumentation
- Lage
- Ort Zürich, Schweiz
- Gesamtbaukosten CHF 3,2 Mio.
- Auftragsart Direktauftrag
- Programm Mehrfamilienhaus mit 7 Mietwohnungen
- Realisierung 2018–2021
- Mitarbeit Projekt Philippe Niffeler, Lukas Nussbaum, Gabriela Traxel
- Auftraggeber Hans Kaspar Stiftung, Zufikon
- Bauleitung Befair Partners AG, Zürich
- Statik Holzbaubüro Reusser GmbH, Winterthur/Synaxis AG, Zürich
- Projektstatus Gebaut
- Fotos Federico Farinatti
- Möbel pan mobili Zürich
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04.2021
Fertigstellung
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03.2021
Bezug im Frühling
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01.2021
Ausbauphase
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08.2020
Das Dach wird aufgerichtet
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05.2020
Bauleiter mit Bautafel
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04.2020
Baustart an der Pestalozzistrasse
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09.2019
Start Submission
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06.2019
Bewilligung Baueingabe
Das Projekt wird nach erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege bewilligt.
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05.2019
Abgabe Bauprojekt
Das Bauprojekt ist genehmigt.
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02.2019
Baueingabe und Publikation
Das Projekt wird in überarbeiteter From eingegeben.
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12.2018
Projektänderung
Aufgrund einer privatrechtlichen Vereinbarung kann die Aufstockung leider nicht realisiert werden.
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08.2018
Projektstart
Nach erfolgreicher Studie wird die Planungsphase lanciert.
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Situation
Das Gebäude kommt in seiner ursprünglichen Form im von kleinteiliger
Bebauungsstruktur geprägten Quartier Fluntern zu liegen. Am Zürichberg,
auf halber Strecke zwischen See und Zoo, überblickt es auf Augenhöhe mit
der ETH und der UZH die Altstadt von Zürich. Die Pestalozzistrasse ist geprägt von Baumeisterarchitektur Ende des 19.
Jahrunderts. Die kompakten klaren Baukörper sind geschmückt mit
architektonischen Motiven verschiedenster Epochen und stehen mal giebel-, mal
traufseitig zur Strasse. Üppiges Grün zieht sich durch die Zwischenräume und umschwemmt die bestehenden Bauten.
Volumetrie
Das Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1940 steht in seiner heutigen Form als Fremdkörper im von Baumeisterarchitektur um 1900 geprägten Fluntern. Im Zuge der Energetischen Sanierung wird dem Gebäude ein gänzlich neuer Ausdruck verliehen, welcher sich einerseits in das Quartier einfügt, andererseits eine selbstsichere Eigenständigkeit erhält.
Durch die Adaption leitender architektonischer Motive wie Mittelrisalit und Steildach wird eine Analogie zu den umgebenden Gebäuden hergestellt, jedoch gleichzeitig eine zeitgenössische Formensprache antizipiert. Durch die mittige Überhöhung des Hauses und deren Vertikalität wird die Strassenseite klar als Front erkennbar.
Der Giebel wird aus der Mitte gerückt, was eine Verschiebung des volumetrischen Schwerpunkts ermöglicht und das Gebäude als im Hang verankert erscheinen lässt. Die bestehenden Fenster werden durch das Einführen von sichtbar aufgesetzten Storenkasten optisch vergrössert und von ihrer ursprünglich quadratischen, in eine stehende Proportion überführt.
Grundriss
Die bestehenden Dielenwohnungen werden innerhalb der gegebenen Struktur an heutige Wohnstandards angepasst und mittels geringfügiger, jedoch präziser Eingriffe in ihrer Charakteristik verstärkt. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss wird auf eine Zusammenlegung von Räumen, zu Gunsten der gegebenen Wohn-Typologie verzichtet. Im 2. Obergeschoss wird die Wand zwischen den gartenseitig gelegenen Wohn- und Essräumen entfernt, da sich hier durch die Untersicht des neuen Dachs eine räumliche Zonierung einstellt. Lediglich die Räume werden überhöht, welche dem dauernden Aufenthalt dienen, um die szenografische Wirkung dieser zu stärken. Während Küche und Wohn-/Essräume neu bis unters Dach reichen, bleibt in den übrigen Räume die heutige Raumhöhe bestehen; der entstehende Binnenraum zwischen Bestand und neuem Dach wird zur Leitungsführung verwendet, wodurch ein konzentriertes Austreten dieser gewährleistet werden kann. Dem Dach wird eine Terrasse mit Blick vom Limmattal, über den See bis in die Alpen eingeschrieben.
Struktur
Strukturelle Eingriffe werden so gering wie möglich und nötig gehalten. Die Substanz in Massivbauweise ist gut und wird wo nötig ergänzt. Die Aussenwände werden lediglich gedämmt und mit einem hellen mineralischen Feinputz in ein adäquates Kleid gehüllt, welches durch die prägnant gefärbten Holzmetall-Fenster kontrastiert wird. Das Dach wird ähnlich seiner Nachbarn mit einem Stehfalzblech in UGINOX gehüllt. Stahlstützen, Geländer und Absturzsicherungen aus Stahl werden dunkel gehalten und in ihrer Fügung von Horizontalen dominiert. Durch eine dezidierte Wahl von Materialien und deren entsprechenden Farbigkeiten wird innen wie aussen eine gebührende Angemessenheit erwirkt.