Wettbewerb Wohnhäuser Schättihügel Buttikon

Ersatzneubau für ein Begegnungszentrum mit grösserem Kirchenraum, zuschaltbarem Mehrzweckraum, Eingangs- und Foyerbereich, Cafeteria, Kinderhort, Schulraum, Atelierwerkraum, Verwaltungsräume, zwei Wohnungen und unterirdische Parkierung, Architektonisch spezifischer Beitrag für den Ort
  • Lage
  • Ort Buttikon
  • Auftragsart Projektwettbewerb auf Einladung, 2022
  • Programm Neubau Mehrfamiienhäuser mit 80 Wohnungen
  • Gemeinsam mit Hotz Partner und Rico Wasescha
  • Mitarbeit Wettbewerb Pascal Schettki, Nadine Neukom, Bettina Huber, Lou Dörig, Gabriela Traxel
  • Landschaftsarchitektur Haag Landschaftsarchitektur, Zürich
  • Bauingenieur Schnetzer Puskas, Zürich

Mehrere Häuser spannen den Zugangshof auf

Die unmittelbare Nachbarschaft des Schättihügels zeichnet sich durch eine klein strukturierte Parzellierung und solitäre Baukörper aus. Das Grundstück selbst ist vom Plateau oberhalb der alten Landstrasse und der abfallenden Topographie zur Kantonsstrasse hin geprägt. Die vorhandene kleinteilige Körnung wird mit der neuen Bebauung aufgenommen. Die kleine Grundfigur gibt den Wohnhäusern eine angemessene Masstäblichkeit und verankert diese im Quartier.

Die Multiplikation gleichartiger Häuser über den gesamten Perimeter schafft eine abwechslungsreiche Struktur, die halböffentliche gemeinsame Räume bildet und zugleich wohnlichen, identitätsstiftenden Charakter aufweist. Die kleinen Fussabdrücke eigenen sich zudem gut für eine feine und ökonomische Einpassung in das modulierte Terrain. Seine Eigenständigkeit erhält der Ort durch das Schaffen von räumlichen Bezügen unter den Häusern und zur Landschaft. Dieses einfache Konzept gewährt den Wohnungen die angestrebte Privatheit und bindet sie trotzdem zu einer Gemeinschaft zusammen. Der Zugangshof ist Adresse, Begegnungs- und Aufenthaltsort zugleich und sichert durch seine räumliche Fassung die Privatheit der einzelnen Wohneinheiten. Bei den oberen Gebäuden am Plateau wird die Richtung der Giebel so gewählt, dass die Häuser jeweils mit der Traufe zum gemeinschaftli-chen Bereich stehen und sich entlang dem Hang drehen. Am Fusse des Hügels gelingt mit einem strassenbegleitenden Längsbau und einem quergestellten Baukörper die Eingliederung entlang der Kantonsstrasse.

Entlang der Hauptstrasse öffnet sich ein Platz, der öffentlicher Teil des Quartiers wird und für Buttikon ein Mehrwert bietet. Die grosse und offene Platzfläche aus Wildpflästerung spannt sich zwischen dem Gewerbe und der Musikschule auf. Diese orientiert sich mit dem Foyer zum Platz hin. Konzerte und Feste können nach draussen verlegt werden.

Aussentreppe

Rue de la saida, Paris - Auguste Labussière

Ersatzneubau für ein Begegnungszentrum mit grösserem Kirchenraum, zuschaltbarem Mehrzweckraum, Eingangs- und Foyerbereich, Cafeteria, Kinderhort, Schulraum, Atelierwerkraum, Verwaltungsräume, zwei Wohnungen und unterirdische Parkierung

Ungezwungener Begegnungsraum

Die Wegbeziehungen erlauben den Bewohnern auf unterschiedlichen Pfaden den Landschaftsraum zu erleben. Enge steinerne Plätze und weite grüne Blumenwiese kontrastieren sich. Die Wege folgen der Topographie und que-ren den Grünraum und enden in den steinernen Höfen. Mehrere kompakte und effizient organisierte Wohnhäuser spannen jeweils einen grosszügigen Gemeinschaftshof auf, der sich zu allen Himmelsrichtungen hin öffnet und die die Landschaft zum Teil der Anlage macht. Bei den Wohnhäusern, welche zu den öffentlichen Wegen hin orientiert sind, wird eine Hochparterresituation eingeführt, um eine angemessene Wohnsituation zu erzeugen.


Abgestufte Öffentlichkeitsgrade

Das Grundstück ist topographisch und städtebaulich in zwei Bereiche gegliedert. Der Hügel und sein Auslauf an der Kantonsstrasse. Die Häuser mit den öffentlichkeitsorientierten Nutzungen im Erdgeschoss richten sich zur Strasse aus. Über einen öffentlichen Fussweg zwischen dem Wohnquartier an der Alten Landstrasse und dem neu-en Platz an der Kantonsstrasse werden die Wohnhäuser in der zweiten Reihen erschlossen. Über die Bepflanzung werden den Freiraumbereichen differenzierte und abgestufte Öffentlichkeitsgrade gegeben. Grosskronige Bergahorne begleiten den Fussweg durch die Siedlung. Die Kronen der Wallnussbaumgruppen werfen ihren Schatten auf die Spielbereiche. Während schmalkronige Erlen, Vogelbeeren, Zitterpappeln mit Schlehen, Haseln und Hochstauden in den Wohnhöfen einen gartenähnlichen Charakter vermitteln. Kleine Weiher, die mit offen Wasserläufen untereinander verbunden sind, sammeln und halten das Dachwasser zurück, um es versickern zu lassen oder es allenfalls verzögert über einen Überlauf in die Kanalisation zu leiten.

Grundrisse Loggia offene Küche

Mehrseitige Orientierung

Die Häuser werden über eine Aussentreppe erschlossen. Die Auslagerung der Treppe ermöglicht es einerseits, die Gebäudevolumen im Fussabdruck klein zu halten. Andererseits wird die Beziehung zwischen Landschaftsraum und Zugangshof erlebbar gemacht. Im Erdgeschoss der Cluster sind an den gemeinsamen halböffentlichen Plätzen die Waschküchen und Veloabstellräume angeordnet. Die Waschküchen können als Gemeinschaftsräume genutzt werden.

Die Wohnungstypologie ist durch das Prinzip des fliessenden Raums geprägt, der durch über die Diagonale geführte Ausblicke Grosszügigkeit schafft und die Bezüge zwischen Innen- und Aussenraum stärkt. Die Wohnungen sind alle mehrseitig orientiert und werden durch grosszügige Loggien zoniert oder übereck mit dem durchgrünten Landschaftsraum in Beziehung gesetzt. Die Architektur reflektiert das Private und Individuelle, ist zugleich Teil des Gemeinschaftlichen und auch Teil des Quartiers. Aus der Fassadenkonstruktion abgeleitet folgt der architektonische Ausdruck dem Bild horizontaler Schichtung. In Kombination mit den stehenden Fensterformaten und vertikalen Elementen entsteht eine ruhige, gut gegliederte Fassade, die sich in den Kontext einfügt und gleichzeitig eine Eigenständigkeit bezüglich Material und Form beweist.

Die modularen Holzsystembauten können mit Fenstern und Fassadenverkleidung vollständig im Werk vorgefertigt werden, entsprechend einem optimierten Herstellungsprozess, vergleichbar mit einer Automobilproduktion. Die Rohheit der Materialien der Baukörper steht mit dem üppig bepflanzten Innenhof in einem spannungsvollen Dialog.

Ein massiver Betonsockel, die Fassade mit sägerau geschlämmten Holzelementen, ausladende Satteldächer und sekundäre Farben prägen das jeweilige Bild der Häuser am Schättihügel und verleihen der neuen Überbauung einen eignen Charakter.

Wohnung Loggia Holzbau
Fassade Holzbau Lignum