Wettbewerb Schulhaus Allmend Zürich

Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Sichtbeton und Glasbausteine Pausenhalle
  • Lage
  • Ort Zürich, Schweiz
  • Gesamtbaukosten CHF 42,9 Mio.
  • Auftragsart Projektwettbewerb im offenen Verfahren, 2016
  • Programm Primarschule 12 Klassenzimmern, 2 Kindergärten, Einfachsporthalle und Fussgänger-Passerelle
  • Mitarbeit Wettbewerb Gabriela Traxel
  • Auftraggeber Stadt Zürich
  • Bauingenieur Synaxis AG, Zürich
  • Projektstatus nicht gebaut
Situation Greencity Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg

Kontext

Nach der Abwanderung der Industriebetriebe wie die Papierfabrik ‚Sihl’ wird sich die Manegg in den kommenden Jahren zu einem neuen, durchmischten Stadtquartier wandeln. Die Nähe zu grosszügigen Grün- und Erholungsräumen, insbesondere zur Sihl, der Allmend und den ausgedehnten Wäldern entlang der Albiskette steigert die Attraktivität des Quartiers. Das Baufeld B5 nimmt innerhalb der Manegg eine besondere Stellung ein: Das zu bebauende Grundstück erstreckt sich entlang der Geleise der SZU Bahn, liegt am Übergang vom zukünftigen Wohn- zum Büroquartier und neu an der Verbindung mit der geplanten Passerelle, welche das linsenförmige Quartier, das durch die Bahn und die Strasse zwei geteilt wird, verbindet.

Situationplan Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Fussgängerzone

Situation

Der Projektvorschlag zeichnet sich durch zwei gesetzte Hochpunkte im Quartier aus, die den dazwischenliegenden Pausenhof und Sportplatz fassen. Der Schulhausneubau lotet im Erdgeschoss die Begrenzungslinien aus. Die Adresse und Haupterschliessung liegt an der Fussgängerzone, wobei das Erdgeschoss aber von allen Seiten begangen werden kann. Das Haus öffnet sich mit einem überhohen, teilweise zweigeschossigen, Sockel. Diese offene, allseitig zugängliche Sockellösung setzt die Schule mit ihren öffentlichen Nutzungen in Bezug zum Quartier und wird auf der Pausenebene zum Balkon über der Fussgängerzone. Im nördlichen Bereich ist der Kindergarten über zwei Geschosse untergebracht. Dieser bildet sich gegen die Fussgängerzone und den Fussweg als geschlossenen Raum ab, und bietet so mehr Privatheit für die Kinder. Separat über die Durchgänge erschlossen liegen die beiden Treppenhäuser mit Liften, welche die Pausenhalle mit Allwetterplatz und Lernlandschaften in den oberen Geschossen erschliessen.

Ansicht Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg
Solarfassade Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg
Grundriss Erdgeschoss Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Turnhalle Kindergarten

Raumprogramm

Im Erdgeschoss befinden sich dem Quartier zugängliche Nutzungen wie die offene Sporthalle, der Mehrzwecksaal und die Mensa. Nach oben nimmt die Öffentlichkeit ab. Über die zwei an den beiden Durchgängen liegenden Treppenhäuser gelangt man in die oberen Geschosse, wo sich der Aussensportplatz zwischen den beiden Pausenhallen aufspannt. Die Erschliessungsanlagen sind bewusst nicht zum Verweilen ausgelegt und knapp bemessen und lassen Raum für grosszügige Aufenthaltsbereiche. Die Pausenhallen erweitern den Pausenplatz ins innere des Hauses, werden mit ihren Treppen zur Tribüne für den Sportplatz und laden zum verweilen und spielen ein. In der obersten Schicht befinden sich die ‚Cluster’. Jeder ‚Cluster besetzt ein Geschoss und ist vom Rest der Schule abgeschlossen. Dies schafft eine ruhige Lernatmosphäre.

Grundriss Obergeschoss Aussensportplatz Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg
Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg
Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Schulzimmer
Cluster Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Schulzimmer Beton-Holz-Verbudndecken

Materialisierung

Die Materialien sind robust gewählt. Vier Betonstützen bilden das Zentrum. Auf den Stützen liegen Rippen, welche sich bis zur Fassade hin fortsetzen. Die Schulräume werden mit einer Holzverbunddecke auf orthogonal verlaufenden Unterzügen in Stahlbeton überspannt. Die vier Stützen wiederum verbinden die drei funktionalen Ebenen über die Geschosse.

Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Betonstützen und Holzverbunddecke

Tragstruktur

Die Tragstruktur der beiden Schulbauten ist als Skelettbau konzipiert. Die Schulräume werden mit einer Holzverbunddecke auf orthogonal verlaufenden Unterzügen in Stahlbeton überspannt. Die Unterzüge wiederum stehen auf Stahlbetonstützen. Die Decke ergibt mit den 16cm hohen Brettstapelplatten im Verbund mit 12cm Überbeton eine nachhaltige, leichte und dennoch tragfähige Deckenkonstruktion. Durch die geschickte Ausrichtung der Brettstapel parallel zur Erschliessung der Haustechnik aus den Korridoren heraus sind auch Leitungseinlagen in den Decken möglich. Die Unterzüge sorgen für die Linienlagerung der Deckenelemente und sind mit den massiven Stützen in Stahlbeton monolithisch verbunden. Die Unterzüge, welche das innerste Feld umranden, sind gegenüber den Randfeldern massiver ausgebildet, um statisch einen Rahmen auszubilden. Die Gesamtstabilität des Bauwerks in Längsrichtung wird über den Rahmen gewährleistet, welche die Unterzüge mit den Stützen im Rauminnern bilden. In Querrichtung werden die Horizontalkräfte aus Wind und Erdbeben über das Zusammenspiel der Stahlbetonwände des Treppenhauses mit den Unterzügen gewährleistet. Im Rauminneren sind alle weiteren Wände nichttragend und lassen zukünftige Umnutzungen ohne weiteres zu.

Wettbewerb Schulanlage Allmend (Manegg) und Passerelle Haspelsteg Fussgängerbrücke Virendeelträger über Gleisfeld

Passerelle

Die Passerelle soll als Fussgängerbrücke dienen und das weststliche Quartier mit dem östlichen verbinden und den Schulweg für die Kinder sichern. Die Brücke soll die zwei Quartiere möglichst direkt, linear und unaufgeregt verbinden und wird deshalb zurückhaltend und transparent als Virendeelträger ausgebildet. Die städtebauliche Dominanz wird den Gebäuden überlassen. Dennoch ist durch die Länge von 75 m die Bedeutung des Übergangs ablesbar. Die Transparenz trägt dazu bei, dass das Gleisfeld nicht durchschnitten wird. Die viereckigen Felder rahmen einzelne Ausschnitte. Die Lifttürme werden in Stahl und Glas ausgeführt und etwas von der Passerelle abgerückt. Dies verleiht dem Übergang die notwendige Leichtigkeit und Schlichtheit.